Wie konnten umgerechnet 5,80 Euro pro kWh für Hausstrom aufgerufen werden?
Was bedeutet die Börsenhöchstpreise für dich als Kunde und ganz wichtig, wie kannst du dich davor schützen?
Letzte Woche am 11.12. stieg der Börsenstrompreis um 17 Uhr auf ein Allzeithoch von 1.157,80 Euro pro MWh, oder anders ausgedrückt auf 1,16 Euro pro kWh.
Um diesen Börsenpreis für dich ins Verhältnis zu setzen und die ganzen Kosten, Steuern und Gewinnmarge zu berücksichtigen würde das bedeuten:
5,80 Euro pro kWh für deinen Hausstrom, aktuell sind eher 30 - 50 Cent üblich.
Am 11.12. um 2 Uhr am selben Tag lag der Börsenpreis nur bei 119,39 Euro pro MWh oder 0,12 Euro pro kWh gewesen, um dir die Spanne an diesem besonderen Tag zu zeigen.
2 Tage später am 13.12. um 17 Uhr war der Spuk wieder vorbei und der Börsenstrompreis lag wieder bei 196,95 bzw. 0,20 Euro je kWh.
Natürlich ist um 2 Uhr nachts der Strombedarf geringer als um 17 Uhr, so dass der an der Börse gehandelte Strom naturgemäß Schwankungen unterliegt.
Doch die Schwankungen am 11. und 12.12. waren so stark, dass nun die Bundesnetzagentur wegen Marktmissbrauch ermittelt.
Hallo, ich bin Dirk Henningsen und seit ich 2017 zum E-Auto umgestiegen bin ist der Strompreis für mich deutlich relevanter geworden als vorher, da ich auch als Vielfahrer viel zu Hause lade und somit natürlich deutlich mehr als ein normaler Haushalt ohne E-Auto verbrauche.
Der Rekordstrompreis von letzter Woche hat mich alarmiert, auch
wenn es angeblich geheißen hat, dass dies uns Endverbraucher nicht betrifft.
In diesem Video schaue ich mir die Hintergründe des Preisanstiegs an, zeige dir welche Gefahren für uns drohen und wie du verhindern kannst, dass du aus Kostengründen den Strom abschalten musst.
Schaue dir das Video bis zum Ende an, dann zeige ich dir 2 Wege, wie du die Preisspitzen umgehen kannst.
Bevor wir uns die genauen Hintergründe der Strompreisexplosion an der Börse anschauen, kurz über die Zusammensetzung des deutschen Strompreis.
Laut Bundesnetzagentur lag zum Stichtag 01.04.2023 der Strompreis bei 45,19 Cent je kWh für einen Haushalt mit einem Verbrauch zwischen 2.500 - 5.000kWh pro Jahr. 23,59 Cent oder 52,2% des Preises wurden für die Beschaffung, Vertrieb und Marge in Rechnung gestellt, 9,35 Cent oder 20,69% für die Netzentgelte und 12,25 Cent oder 27,1% für Steuern, weitere Abgaben und Umlagen.
Um aktuellere Daten zu erhalten können wir die Strompreiszusammensetzung von Verivox für 2024 nehmen, ein genaues Datum teilen sie nicht mit.
Dort haben sich die Netzentgelte auf 28% erhöht und die Beschaffung, Vertrieb und Marge auf 42,5% im Vergleich zu den Werten der Bundesnetzagentur aus 2023 reduziert.
Beim Börsenstrompreis geht es um den Punkt Beschaffung, der sich in den 42,5% verbirgt.
Weil wir nicht genau wissen wie hoch der Anteil der Marge und Vertrieb ist, habe ich den Anteil der Beschaffung mit 20% kalkuliert und 22,5% für Vertrieb und Marge zu Grunde gelegt. Stelle ich nun den Börsenstrompreis von 1,16 Euro pro kWh in Relation zu 20% Beschaffungskosten, komme ich auf 5,80 Euro pro kWh, also die 100% die du zu Hause für den Hausstrom zahlen müsstest, wenn dieser extreme Wert der normale Börsenstrompreis wäre.
In der Jahresübersicht der Energy-Charts, die vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme erstellt werden, kann man sehr gut an den orangenen Balken sehen, dass der Durchschnittspreis "Intraday" schwankt, aber bis auf ein paar wenige Ausnahmen innerhalb eines überschaubaren Rahmens.
Die grünen Balken stehen für die über erneuerbare Energien erzeugte Energie, die graue für nicht erneuerbare. Das sind Kohle- und Gaskraftwerke und waren früher z.B. auch Atomkraftwerke bevor diese abgeschaltet worden sind.
Wundere dich nicht über den extremen Ausschlag im Juni dieses Jahres, dies war ein technisches Problem. Wir schauen uns jetzt den Ausschlag vom 11.12. und 13.12. dieses Jahr näher an.
Wie du sehr gut an der Verteilung der grauen und grünen Bereiche sehen kannst war am 11. und 12. der Anteil erneuerbarer Energien sehr gering und der von nicht erneuerbaren Energien etwas höher.
Wir hatten eine sogenannte Dunkelflaute, sprich es wehte kein Wind der die Windkraftanlagen angetrieben hat und die Sonne schien nicht weil der Himmel bewölkt war.
In dieser Situation werden dann Kraftwerkskapazitäten hinzu geschaltet und zwar von Kohle- und Gaskraftwerken, sowie Strom importiert, um den Energiebedarf zu decken.
Diese Konstellation führte dazu, dass die Notierung an der Börse nach oben gezogen sind, weil Erdgas im deutschen Strommix die teuerste Energiequelle für die Erzeugung ist.
Darauf haben dann Unternehmen, die flexible an den Börsenpreis gekoppelte Tarife haben, ihre Produktion heruntergefahren. Wie zum Beispiel Gießereien, Stahlerzeugern oder Aluminiumproduzenten.
Das ist nicht schön, da es die Firmen Geld kostet, aber auch immer noch kein wirkliches Problem und leider in letzter Zeit immer öfter der Fall.
Hintergrund ist dass in den letzten Jahren immer mehr und diesem Jahr mehr als die Hälfte der gesamten Stromproduktion aus erneuerbaren Energien erfolgt ist, die über den Tages- und Jahresverlauf schwanken und gleichzeitig auf der anderen Seite Kraftwerkskapazitäten abgebaut wurden, obwohl 2023 das letzte Atomkraftwerk vom Netz gegangen ist.
Die Preisexplosion kam zu Stande, weil neben der hohen Nachfrage am frühen Abend ein sehr außergewöhnlich knappes Angebot an elektrischer Energie vorhanden war.
Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland war nur knapp zwei Drittel der Steinkohlekraftwerk am Netz. Ähnlich sah es bei der Braunkohle aus. Bei den Gaskraftwerke waren es sogar nur gut die Hälfte der vorhandenen Kapazitäten.
Das nicht alle Anlagen zur Verfügung stehen auch das ist wiederum normal. Doch normalerweise wären ab einem durchschnittlichen Preis von 650 € pro Megawattstunde thermische Kraftwerke eingeschaltet, um Geld zu verdienen. Unter 650 € pro Megawattstunde lohnt es sich nicht diese Kraftwerke anzuschalten denn wie gesagt die Energieproduktion durch sie ist die teuerste im deutschen Strommix
Was war jetzt letzte Woche passiert?
Die Bundesnetzagentur untersucht den Verdacht, Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerke hätten bewusst weniger Energie über die Börse angeboten, als sie eigentlich gekonnt hätten. Das wäre ein Verstoß gegen das Regelwerk für den Strommarkt.
Laut Kieler Nachrichten kursiert in der Branche die Vermutung, dass ein gezieltes Hochtreiben der Preise, womöglich als ein Art Warnschuss gemeint war, mit dem Druck auf die Politik ausgeübt werden soll. Derzeit hängt eine Reihe von Projekten in der Schwebe, die für das künftige Energiesystem von Bedeutung sind. Und just vorige Woche war Wirtschaftsminister Robert Habeck wegen fehlender parlamentarischer Mehrheiten mit einem Kraftwerkssicherheitsgesetz gescheitert, dass dem Bau neuer Gaskraftwerke für die Absicherung der Stromversorgung vorsah.
Mit Ihnen sollte zum Anfang über Gas und im weiteren Verlauf durch grünen Wasserstoff schnell zuschaltbare Kraftwerkskapazitäten geschaffen werden.
Kerstin, Andreae, Chefin des Energie Dachverbands BDEW, fordert, dass die Politik dieses Thema so schnell wie möglich wieder aufgreifen muss. Zitat: "Es brauchte neue flexible wasserstofffähige Gaskraftwerke, die immer dann schnell einspringen, wenn die erneuerbaren Energien nicht ausreichend Strom erzeugen und so die Preisspitzen abmildern können", sagt sie.
Fassen wir zusammen: wir haben zwei Probleme.
Erstens: der Umbau unserer Stromerzeugung auf erneuerbare Energien läuft etwas holprig, weil womöglich vorschnell sichere Kraftwerkskapazitäten abgeschaltet worden sind.
Zweitens: einige Marktteilnehmer, aber auch politische Kräfte nutzen diese prekärer Situation für ihre eigenen Zwecke aus. Die Zeche zahlen wir als Verbraucher.
Darunter leiden in erster Linie Unternehmen dir Strom zu Börsenpreisen beziehen aber natürlich auch private Personen die dynamische Stromtarif haben. Und letztendlich alle Verbraucher, denn die erhöhten Produktionskosten durch Produktionsausfälle schlagen sich natürlich auch wieder in den Verkaufspreisen nieder.
Mittelfristig ist das Geschehen am Strommarkt aber auch für alle relevant, denn die Preise für die üblichen ein oder zwei Jahresverträge für Hausstrom ermitteln sich unter anderem aus dem Börsenstrompreis beziehungsweise natürlich auch durch dessen Schwankungen.
Wir können nur hoffen, dass die nächste Regierung dieses Thema schnellstmöglich angeht und für stabile Rahmenbedingungen bei der Stromerzeugung sorgt.
Die entscheidende Frage für dich ist jetzt natürlich. Wie solltest du mit der aktuellen Situation umgehen?
Als privater Verbraucher oder kleines Unternehmen sind deine Möglichkeiten natürlich begrenzt. Du kannst keine neuen Kraftwerke bauen, die die Dunkelflaute überbrücken aber du hast folgende Möglichkeiten.
Zum einen kannst du natürlich über deine eigene PV Anlage deinen eigenen Strom produzieren und in einem Pufferspeicher aufbewahren. Zum anderen kannst du den richtigen Stromvertrag für dich wählen und dabei einen Marktmechanismus nutzen, der für besonders günstigen Strom für dich sorgt.
Ganz wichtig vorab: Aufgrund der bisherigen Erfahrung in diesem Jahr würde ich grundsätzlich nur demjenigen zu einem dynamischen Stromvertrag raten, der entweder nicht davon abhängig ist jeden Tag Strom zu beziehen oder die Möglichkeit hat Strom im Pufferspeicher zwischen zu speichern. Denn im Gegensatz zu Firmen die ihre Produktion stoppen, können wir ja als private Stromverbraucher nicht einfach abends hier im Dunkeln sitzen und kein Stromverbrauch, weil er gerade mal über einen Euro die Kilowattstunde kostet.
Kommen wir zu dem Marktmechanismus. Weil der Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt sehr groß ist, hast du mehr Macht als du im ersten Moment vielleicht denkst.
Wie du diese Macht nutzen kannst, habe ich in einem extra Video erklärt, denn das würde jetzt den Rahmen hier sprengen.
Ich habe zum Beispiel meine "Macht" schon Mitte des Jahres ausgeübt und über 1.000 Euro pro Jahr sparen können.
Im Video zeige ich dir an einem konkreten Beispiel wie aktuell 1.057,69 € jährliche Einsparungen möglich waren.
Klicke am besten gleich auf den eingeblendeten Link zu meinem Video, in dem ich dir alles im Detail erkläre.
Grundsätzlich musst du wissen, dass sich der Strompreis laut Verivox in den letzten 15 Jahren fast verdoppelt.
Gerade nach den extremen Preisanstiegen der letzten Jahre, haben viele Stromanbietern die sinkenden Börsenpreise nicht an ihre Kunden weitergegeben. Vor allem nicht an ihre Stammkunden.
Das heißt Millionen Haushalte zahlen in Deutschland viel zu viel für ihren Strom. Mit großer Wahrscheinlichkeit auch du. So scheffeln die Stromkonzerne Milliarden auf unsere Kosten und schreiben auf der andere Seite nach staatlicher Unterstützung bei wichtigen Investitionen wie Netzausbau.
Aus gutem Grund verstecken die Stromanbieter ihre fette Marge zwischen Kosten für den Vertrieb, Beschaffung und weiteren Kosten. Immerhin 42,5% von deinem Strompreis.
Ich empfehle dir, auch wenn du gerade andere Themen im Kopf hast, dich direkt um das Thema zu kümmern, es kostet dich nur wenige Minuten, denn die ersten Stromanbieter wie e.on haben schon angekündigt, ihre hohen Preise zum 01.02.2025 wieder zu erhöhen. Das kannst du nur verhindern, wenn du die Methode aus dem Video zeitnah einsetzt.
Klicke jetzt auf den eingeblendeten Link und schaue mir dabei zu, wie ich 1.057,69 Euro in unter 7 Minute spare und meinem Bekannten eine große Urlaubsüberraschung mache.
Ich bin gespannt auf deine Kommentare und freue mich, wenn wir uns im nächsten Video wiedersehen.
Bis dann. Dein Dirk Henningsen
P.S. Du denkst, dass du bereits eine guten Stromtarif hast oder hast erst vor kurzem gewechselt? Dann schaue dir trotzdem das Video über folgenden Link an, es geht auch auf diese Situation ein.
Ich bin gespannt wie viel du sparen kannst:
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