Technik-Insider beseitigt 3 Smart #5 K.o.-Kriterien
- Dirk Henningsen
- 21. Sept.
- 6 Min. Lesezeit
Dieses eine K.o.-Kriterium hat bisher einige Käufer vom Kauf des Smart #5 abgehalten. Ein Over-The-Air-Update schafft in Kürze Abhilfe
Lese diesen Artikel und schaue dir das Video an wenn du entweder überlegst, den Smart #5 zu kaufen oder andere E-Autos damit du prüfen kannst ob das Problem auch bei diesen besteht
Mit dem Smart #5 hat Smart im Segment der mittelgroßen SUVs vor einigen Monaten ein Fahrzeug auf den Markt gebracht das ganz vorne in vielen wichtigen Kategorien von E-Autos wie z.B. Ladeleistung, Reichweite und Verarbeitungsqualität mitspielt.
Doch wer sich tiefer mit dem Auto beschäftigt hat, so wie ich, ist doch relativ schnell an einen Punkt gekommen bei dem für ihn ein No-Go aufgetaucht ist und das Auto wieder von der Liste der Kaufkandidaten gestrichen worden ist.
In einem Hintergrundgespräch mit dem Technikverantwortlichen von Smart habe ich auf der IAA 3 sehr entscheidende Informationen erhalten, die den Smart wieder ganz oben auf die Liste katapultiert haben.
In diesem Video erfährst du nicht nur die 3 nach meiner Einschätzung kaufentscheidenden Punkte, die für den Smart #5 sprechen, sondern noch weitere 3 allgemeine, die häufig vergessen werden.
Ich habe gelernt, was Chinesen unter Camping im Auto verstehen: du wirst es nicht glauben, was für skurrile Verhaltensweisen, zumindest aus europäischer Sicht das beinhaltet.
Moin und frische Grüße aus dem hohen Norden an alle, die gerne hinter die Kulissen schauen und die wahren Zusammenhänge begreifen wollen.
Ich bin Dirk Henningsen und fahre seit 2017 nur noch E-Autos und habe zu den ersten Smartfahrern in Berlin 1998 gehört, so dass ich die Entwicklung der Marke immer aufmerksam verfolgt und den Smart fortwo mit Fahrten zum Nordkapp und Roadtripps von Berlin in den Süden Portugals oder mit der Überführung des elektrischen Smart ED451 von Stuttgart nach Kiel ausgereizt habe.
Das heutige Video hat keinen Sponsor, ich werde also weder von Smart, Geely oder Mercedes dafür bezahlt, so dass ich mich alternativ darüber freue, wenn du meinen YouTube-Kanal abonnierst. Das geht schneller als die kürzeste Werbeeinblendung, kostet dich nichts und macht uns beide glücklich. Dich weil dir meine Videos in Zukunft eher empfohlen werden und mich weil YouTube dein Abo als Zustimmung zu meinen Videos wertet und diese weiter verbreitet.
Weil ich aufgrund meiner Größe von 2,06 m in vielen Autos sehr unbequem sitze nutze ich den Tempomat aber auch andere Assistenzsysteme wie den Spurhalteassistent oder Lenkassistent sehr intensiv. Es vergeht im Prinzip keine Fahrt, während der ich nicht mit Tempomat fahre.
Deswegen war es für mich ein absolutes no go, dass der Smart #5 den Abstand Tempomat deaktiviert, wenn die Anhängerkupplung benutzt wird. Das bedeutet selbst wenn ich einen Fahrrad Fahrradträger auf die Anhängerkupplung montieren kann ich den Abstandstempomat und auch den Smartpilot der die weiteren Assistenzsysteme beinhaltet, nicht verwenden.
Ich kann zum Teil noch verstehen, dass im Anhängerbetrieb die Assistenzsysteme anders reagieren müssen als ohne Anhänger. Was ich aber nicht mehr verstehen konnte, war, dass dies auch im Falle der Nutzung der Anhängerkupplung für einen Fahrradträger der Fall ist.
Das hat Smart nun auch erkannt und wird mit dem nächsten Softwareupdate, was over the air kostenlos ausgeliefert wird, dieses Verhalten abstellen und verschiedene Fahrmodi einführen, die die Nutzung des Fahrzeugs im Anhänger, Betrieb oder mit einem Geräteträger berücksichtigen.
Was mir der Technik Chef schon verraten konnte, ist, dass bei der Nutzung des Geräteträgers der Abstand Tempomat und große Teile des Smartpilots nutzbar sein werden. Im Anhängerbetrieb sind die Funktionen des Smartpilots stärker eingeschränkt als bei der Nutzung eines Geräteträgers.
Weil ich eher mit einem Fahrradträger als mit einem Anhänger fahren, ist das für mich der wesentliche Grund, warum ich den Smart #5 wieder auf die Liste meiner empfehlenswerte Fahrzeuge gepackt habe.
Im weiteren Verlauf des Gespräches konnte ich noch zwei interessante Informationen bekommen. Die eine betrifft den Campingmodus, über den ich bereits ein Video gemacht habe, dass ich dir hier oder am Ende des Videos kurz einblenden werde.
Aktuell gibt es einen Campingmodus der weltweit funktioniert, aber hauptsächlich die chinesischen Bedürfnisse bedient. Was heißt das?
Der chinesische Autofahrer stellt sich unter Camping im Auto vor, das alle Sitze herunter geklappt werden können zu einer großen Liegefläche, auf der er dann den Tag mit seiner Familie verbringt. Und abends fährt man dann mit dem Auto wieder ins Hotel, um dort dann zu übernachten.
Das ist Camping auf chinesischer Art.
In Europa versteht man unter Camping im Auto die Übernachtung im Auto. Also das, was ich schon seit vielen Jahren mit meinen verschiedenen Elektroautos machen. Ich klappe die Rücksitzbank um fahre die Sitze ganz nach vorne und erhalte so eine möglichst ebene Fläche, auf der ich eine Matratze ausbreiten kann, auf der ich dann gut klimatisiert, am besten noch geschützt durch Sichtschutzfolien, wie meine häufig genutzten Blidimaxblack von der Blickdichtmanufaktur dann die Nacht verbringen.
Vor diesem Hintergrund sollen die europäischen Smart #5 nun einen eigenen Campingmodus erhalten, der die genannte Sitzkonfiguration beinhaltet und es wird einem an das Auto angepasste Matratzenlösung geben, die das übernachten im Auto komfortabel und umweltfreundlich möglich macht.
Was ich hier besonders bemerkenswert finde, ist, dass Smart ganz bewusst auf die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Kunden in verschiedenen Ländern eingeht und nicht nur die Software darauf anpasst, sondern auch die Hardware.
Als passionierter Langstreckenfahrer habe ich dann natürlich mit dem Technikverantwortlichen ausgiebig über die Traktionsbatterie und das Thermalmanagement gesprochen.
Dann leider kenne ich es von meinem Kia EV6, dass das Thermalmanagement viel zu klein dimensioniert ist und es somit bei fast jedem Ladevorgang zu einer reduzierten Ladeleistung entweder aufgrund zu geringer oder zu hoher Temperaturen in den Batteriezellen kommt.
Smart arbeitet hier sowohl mit einem PTC-Heizer als auch mit einer Wärmepumpe und einem gut dimensioniert Flüssigkeitskühlung für die Traktionsbatterie.
Das bedeutet zum Beispiel, dass im Winter zuerst der PTC-Heizer anspringt, während die Wärmepumpe langsam hochfährt und sofort für Wärme im Kühlsystem sorgt. Das führt nicht nur dazu, dass der Innenraum schnell erwärmt wird, sondern auch die Batterie.
Während bei meinem Kia EV6 als Daumenregel gilt, dass es 3 Minuten dauert, bis die kälteste Zelle um 1° erwärmt werden kann läuft es bei dem Smart #5 eher darauf hinaus, dass innerhalb von 1 Minute die Temperatur um 1° steigt.
Zudem kommt die Batterien schneller auf Betriebstemperatur, da die Wohlfühltemperatur unter der vom Kia EV6 liegt.
Durch die gut dimensioniert Flüssigkeitskühlung schafft es das Thermalmanagement trotz Ladeleistungen von über 400kW die Traktionsbatterie in einem Temperaturfenster zu halten, so dass mindestens drei Ladevorgänge hintereinander mit der vollen Ladeleistung absolviert werden können.
Das hört sich vielleicht auf den ersten Blick nicht nach viel an, aber wenn wir dabei eine Autobahn Reichweite von rund 300 km zu Grunde liegen, könnte es nach 1.200km beim vierten Ladevorgang erstmalig zu einer geringen Verzögerung bei der Ladung kommen. Und ganz ehrlich. Selbst ich, als Langstreckenfahrer kann die Touren, auf denen ich mehr als 1.200 km an einem Tag gefahren bin, an einer Hand abzählen, die häufigsten liegen eher so zwischen 1.000 km und 1.200 km pro Tag.
Wie ist das möglich, dass Smart hier eine so gute Performance hinlegt?
Die Antwort führt uns zur dem ersten der drei weiteren Punkte, die für mich für Smart sprechen.
Wie du vielleicht weißt, ist Smart seit einigen Jahren ein internationales Jointventure zwischen Mercedes Benz und Geely einem chinesischen Autobauer, so dass sich die Smart-Ingenieure aus dem Baukasten von Geely bedienen können und somit Elektroautokomponenten auf dem höchsten Niveau der chinesischen Entwicklung erhalten.
Aufgrund des Jointventures haben die Ingenieure von Smart den großen Vorteil, dass sie sich gleichzeitig auch in den Bereichen Unterstützung holen können, in denen Mercedes sehr gut ist. Wie zum Beispiel die Verarbeitungsqualität und vieles mehr.
Das das Beste aus beiden Welten im Smart vereint werden kann, ist für mich der zweite Punkt.
Als dritten Punkt sehe ich, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Mercedes und Geely einem Sondersituation für den Smart schafft durch die er auch für die Autokäufer interessant wird, die normalerweise chinesische Fahrzeuge ablehnen.
Wenn du mehr über den Smart #5 erfahren möchtest, empfehle ich dir neben den Seiten von Smart auch die EV-Knowlege-Exchange-Seite deren Link, wie üblich unter dem Video findest.
Auf der Webseite findest du nicht nur alle Daten, sondern auch ergänzende Informationen zur Ladekurve, zur optimalen Ladeleistung, Verbrauch und vieles mehr.
Ich fand mein Gespräch auf der IAA mit dem Technikverantwortlichen von Smart sehr aufschlussreich, weil es mir einen Einblick in das Unternehmen gegeben hat, der weit über dem hinausgeht, den man über die Webseite oder aus den üblichen Presseerklärungen bekommen kann.
Ich hoffe das Video hat dir gefallen und einen besseren Einblick gegeben, so dass du für dich entscheiden kannst ob der Smart ebenfalls auf die Liste der Autos für dich kommen sollte, die du in die nähere Wahl für einen Kauf aufnimmst,. Wenn du Fragen, Anregungen, Kommentare oder Korrekturen hast, hinterlasse sie gerne unter dem Video. Und denke an das Abonnieren meines YouTube-Kanals. Es ist in Sekunden gemacht und kostet nichts.
Ich freue mich, wenn wir uns im nächsten Video sehen.
Bis dann.
Dein Dirk Henningsen

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