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Neue Energiequelle (natürlicher Wasserstoff) entdeckt

  • Autorenbild: Dirk Henningsen
    Dirk Henningsen
  • 18. Mai
  • 6 Min. Lesezeit

Reicht die saubere Energie aus natürlichem Wasserstoff für 170.000 Jahre für den Energiebedarf aller Menschen?


Wasserstoff-Vorkommen verteilt auf der ganzen Erde, in vielen Ländern, in Europa und sogar in Deutschland?

 

Ist die Energiequelle wirklich so gut oder wird sie nur wieder hochgejubelt und lässt uns mit einem Kater auf dem Boden der Tatsachen zurück?

 

Genau das und viel mehr erfährst du in diesem Video.




 

Moin und frische Grüße aus dem hohen Norden an alle, die sich für echte, langfristige Lösungen bei der Energiewende interessieren und lieber einen Schritt weiterdenken, als einfach nur Modetrends hinterherzulaufen.

 

Heute geht es um ein Thema, das du vielleicht noch nie gehört hast – das aber das Potenzial hat, die Energielandschaft weltweit zu revolutionieren: natürlicher Wasserstoff aus der Erdkruste. Auch als „weißer“ oder „Gold“-Wasserstoff bekannt. Was genau dahintersteckt, warum es ausgerechnet jetzt wieder heiß diskutiert wird, und wo die Stolpersteine liegen – all das erfährst du in diesem Video.

 

Bevor wir zur Basis kommen an alle für die Wasserstoff ein so rotes Tuch ist wie für mich. Gerade wenn du einen Pionier der Elektromobilität, wie ich bist, kennst du diese Fragen von angeblich an Elektroauto interessierten Menschen: und was hältst du von Wasserstoff? Also ich glaube das dem Wasserstoff die Zukunft gehört.

 

Meine Antwort darauf ist schon seit einigen Jahren, dass Wasserstoff sinnvoll für die Industrie ist. Dort wird er für die unterschiedlichsten Prozesse benötigt, aber nicht für den Verkehr und schon gar nicht für PKWs.

 

Meine Argumente sind dabei immer, dass die Elektroautos und ihre Batterien mittlerweile so viel weiter entwickelt worden sind, dass wir bei den Ladezeiten schon den Zeiten für das betanken von Autos mit Verbrennungsmotoren entsprechen und die Reichweiten mit 300-500 km bei Autobahn Tempo mehr als ausreichend sind.

 

Was für mich auch gegen Wasserstoff spricht, sind die hohen Kosten, da die doppelte Energie aufgewendet werden muss, um eine Strecke von zum Beispiel 100 km mit einem Auto zurückzulegen, was mit Wasserstoff betrieben wird, als wenn es mit Strom fahren würde.

 

Nichts, desto trotz bin ich für saubere Energieträger offen und habe nichts gegen die Nutzung von Wasserstoff an sich. Denn letztendlich ist ein Auto mit Wasserstoffantrieb auch ein Elektroauto mit einem Generator.

 

Würde es einen ausreichend ausgebautes Tankstellennetz für Wasserstoff geben dann wäre auch der dritte Nachteil der für mich aktuell besteht nicht mehr vorhanden, nämlich dass ich mein Wasserstoff Auto nicht einfach wie mein Elektroauto zu Hause laden kann, sondern zur Tankstelle fahren muss. Aktuell grenzt das dünne Tankstellennetz für Wasserstoff die Beweglichkeit extrem ein.

 

Doch nun zuerst die Basics: Wasserstoff kennen die meisten nur als hochgejubelten Energieträger der Zukunft – aber immer mit einem Haken: Die Herstellung ist teuer, energieintensiv und oft nicht klimaneutral. Es gibt „grauen“, „blauen“, „türkisen“ und „grünen“ Wasserstoff – und bis heute kommt der meiste Wasserstoff aus Erdgas, also alles andere als emissionsfrei.

 

Doch jetzt kommt ein Gamechanger ins Spiel: In mehreren Regionen der Welt – etwa in Afrika, Südamerika, Australien, Europa und sogar in Deutschland– hat man natürliche Vorkommen von Wasserstoff in der Erdkruste entdeckt, die einfach so austreten. Komplett emissionsfrei. Komplett natürlich. Komplett ungenutzt. Noch.

 

Forscher sprechen davon, dass sich diese Wasserstoffvorkommen auf geologische Prozesse zurückführen lassen – etwa durch Reaktionen von Eisenmineralien mit Wasser, wobei als Nebenprodukt Wasserstoff entsteht.

 

Nach wie vor arbeiten Forscher daran, die Bildung von natürlichem Wasserstoff zu verstehen um mögliche Lagerstätten zu identifizieren und potenzielle Methoden der Förderung zu entwickeln. Die neue Studie eines Teams um den Geochemiker Chris Ballentine von der University of Oxford bringt jetzt etwas mehr Licht in Dunkel.

 

Die Forscher kommen zum Schluss, dass es zwei Mechanismen für natürlichen Wasserstoff gibt:

 

1. Wasser-Gestein-Reaktionen: Eisenhaltige Mineralien reagieren mit Wasser, wobei Wasserstoff freigesetzt wird.

2. Radiolyse: Radioaktive Elemente wie Uran, Thorium oder Kalium spalten Wassermoleküle, wodurch ebenfalls Wasserstoff entsteht.

 

Diese Prozesse laufen über Tausende bis Millionen von Jahren ab und führen zur Ansammlung großer Mengen von Wasserstoff in der Erdkruste.

 

Der Trick: Dieser Prozess läuft in tiefen Erdschichten ab – dauerhaft, zuverlässig, rund um die Uhr. Ein geologischer Wasserstoffreaktor sozusagen.

 

Der große Vorteil: Man muss diesen Wasserstoff nicht erst unter Einsatz von Strom aufwendig per Elektrolyse erzeugen – sondern kann ihn direkt fördern.

 

Und genau hier beginnt der Wettlauf: Länder wie die USA, Frankreich, Namibia und Kolumbien wittern bereits ein riesiges geopolitisches und wirtschaftliches Potenzial.

 

Wer zuerst fördert, könnte einen neuen globalen Energieträger kontrollieren.

 

Die International Energy Agency (IEA) rechnet damit, dass die natürlichen Vorkommen den weltweiten Wasserstoffbedarf für hunderte Jahre decken könnten – wenn man sie richtig erschließt.

 

Die Forscher aus Oxfort kalkulieren sogar mit 170.000 Jahre für den gesamten Energiebedarf der Menschheit.

 

Doch der Teufel steckt wie immer im Detail. Die Vorkommen müssen zunächst zuverlässig gefunden, kartiert und bewertet werden. Und noch wichtiger: Wir wissen bis heute kaum, wie groß diese Lagerstätten wirklich sind. Der geologische Prozess ist komplex, die Konzentrationen schwanken stark – und es ist völlig offen, wie wirtschaftlich die Förderung tatsächlich wird.

 

Hinzu kommt: Die bisher entdeckten Quellen liegen oft in schwer zugänglichen Regionen – oder teilweise in Staaten mit instabilen politischen Verhältnissen. Stichwort: Rohstoffkolonialismus 2.0. Schon jetzt melden sich kritische Stimmen zu Wort, die befürchten, dass sich Konzerne aus dem globalen Norden die Förderrechte in ärmeren Ländern sichern könnten – ohne Rücksicht auf Umwelt oder lokale Bevölkerung.

 

Ein weiteres Risiko: Die Infrastruktur fehlt. Wir sprechen hier nicht von Förderanlagen wie bei Öl oder Gas, sondern von komplett neuen Technologien. Wasserstoff ist extrem flüchtig – das Handling ist teuer und kompliziert. Es braucht spezielle Pipelines, Speicherlösungen und Sicherheitssysteme. Und selbst wenn der Wasserstoff direkt an Ort und Stelle genutzt würde – etwa für Stromerzeugung oder synthetische Kraftstoffe – müsste man dennoch die gesamte Logistik rundherum neu denken.

 

Nur so als kleine Ergänzung aus der praktischen Erfahrung mit Wasserstoff für PKWs. Es gibt keinen dichten Tank für Wasserstoff, da er so flüchtig ist. Um ihn tanken zu können, muss er stark unter Druck gesetzt werden, was weitere Probleme zur Folge hat. Am bekanntesten ist das, dass bei einem Tankvorgang der Tankstutzen am Tankverschluss festfrieren kann und es eine Weile dauert, bis man den Tankschlauch wieder lösen kann.

Auch die hohen Kosten der Wasserstofftankstelle sind den hohen Drücken geschuldet die nach wie vor auch beim natürlichen Wasserstoff erforderlich wären.

 

Was die Kosten betrifft: Erste Studien gehen davon aus, dass die Förderung von natürlichem Wasserstoff deutlich günstiger sein könnte als die Produktion über Elektrolyse – vorausgesetzt, man findet die richtigen Lagerstätten in ausreichender Konzentration. Die Rede ist von Herstellungskosten unter einem Euro pro Kilogramm – verglichen mit bis zu fünf Euro bei grünem Wasserstoff der aktuell zu 12-21 Euro an der Tankstelle verkauft wird.

 

Aber: Diese Zahlen sind hypothetisch. Es fehlen belastbare Marktdaten, die den langfristigen Betrieb und die Versorgungssicherheit garantieren.

 

Und dann ist da noch die Frage nach der Kontrolle: Wenn natürlicher Wasserstoff zu einem strategischen Rohstoff wird, erleben wir dann neue geopolitische Abhängigkeiten? Entsteht ein neuer Energiemarkt mit den gleichen alten Machtverhältnissen? Oder haben wir diesmal die Chance, es besser zu machen – mit echter Partnerschaft, Umweltverantwortung und technischer Innovation?

 

Fakt ist: Der Hype um weißen Wasserstoff steht noch ganz am Anfang – aber das Potenzial ist riesig. Wenn wir es schaffen, diese Ressource verantwortungsvoll zu erschließen, könnte sie eine perfekte Ergänzung zur Solar- und Windenergie werden – grundlastfähig, lokal, dezentral. Gerade für Länder ohne viel Sonnenenergie oder ohne große Flächen für Windkraft wäre das ein echter Befreiungsschlag.

 

Wir könnten zum Beispiel Range Extender in Elektroautos einbauen, die für mehr Reichweite sorgen, um noch mehr Fahr-und Nutzung Profile abdecken zu können. Wie kommt spontan insbesondere die Flotte von Kleintransporter und Vans in den Sinn, bei denen die Energiedichte der aktuellen Batterien noch nicht ausreicht, um wegen des höheren Verbrauchs für alle Nutzung Profile ausreichende Reichweiten zu generieren.

 

Doch ich warne vor zu viel Euphorie. In der Vergangenheit haben wir zu oft erlebt, dass neue Energieträger über Nacht zum Heilsbringer erklärt wurden – nur um dann an der Realität zu scheitern. Denken wir an Biokraftstoffe, Kohlenstoffspeicherung, oder auch den Wasserstoff selbst, der schon seit den 1970ern immer „kurz vor dem Durchbruch“ steht. Die Geschichte wiederholt sich oft – aber diesmal könnten wir die Chance haben, sie umzuschreiben.

 

Ich persönlich finde: Es ist wichtig, jetzt neugierig zu bleiben – aber auch kritisch. Die Technologie verdient Forschungsgelder, Pilotprojekte und internationale Kooperation – aber keine blinden Milliardeninvestitionen in ein System, das wir noch nicht wirklich verstehen.

 

Wenn du bis hierhin dran geblieben bist, dann interessiert dich dieses Thema genauso sehr wie mich – und genau deshalb freue ich mich, wenn du deine Meinung in den Kommentaren teilst: Hältst du natürlichen Wasserstoff für die Lösung vieler Energieprobleme – oder wird er ein weiteres überschätztes Schlagwort auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft?

 

Wenn dir das Video gefallen hat, freue ich mich über ein Abo – das dauert nur zwei Sekunden und hilft meinem Kanal dabei, solche komplexen Themen sichtbar zu machen. Und denk dran: Wissen ist die beste Energiequelle.

 

Bis zum nächsten Mal!

 

Dein Dirk Henningsen


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