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EnBW kündigt Tausende Kunden + führt Grundgebühr pro Auto für Firmen ein

  • Autorenbild: Dirk Henningsen
    Dirk Henningsen
  • 15. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Neuer Ladetarif für Selbständige und kleine Firmen belastet mit einer Grundgebühr pro Fahrzeug das Budget

EnBW zwingt kleinen Flotten den Flottentarif auf und rechnet nun pro Auto ab, Grundgebühr inklusive

Heute Mittag, pünktlich um 14:00 Uhr, hatte meine Firma die Kündigung des bisherigen Ladetarifs im E-Mail Posteingang.

 

Offensichtlich hatte auch die Marketingabteilung ihre Finger mit im Spiel, denn die Kündigung wurde als zustimmungsbedürftige Änderung betitelt und mit vielen angeblichen Vorteilen verkauft.




 

In diesem Video erfährst du, warum mich diese Änderung besonders aufregt und warum dadurch EnBW mit großer Wahrscheinlichkeit Tausende Kunden verlieren wird und der Elektromobilität einen Bärendienst erweist.

 

Hallo, ich bin Dirk Henningsen und weil ich seit 2017 nur Elektroautos fahre schon ganz vom Anfang an Kunde bei EnBW.

 

Weil EnBW das größte Ladenetzwerk in Deutschland hat, habe ich es einige Zeit intensiv genutzt im Laufe der Jahre mit immer schlechteren Gefühlen, weil EnBW dafür bekannt geworden ist, dass sie schlecht mit ihren Vertragspartnern im Roaming umgehen und unter anderem durch die Einführung des Abo Preismodells das Roaming zu Grabe getragen haben.

 

Auch gehört EnBW zu den Preistreiber, die sich mit aller Macht gegen die kundenfreundlich Regelung der AFIR sträuben, zum Beispiel dagegen, dass man günstig an ihren Säulen Ad-Hoc also ohne Registrierung und zu gleich günstigen Konditionen wie Kunden ohne Grundgebühr laden kann.

 

Nun möchte EnBW mit dem neuen Preismodell auch Selbstständige und Unternehmen mit kleinen Elektro-Auto-Flotten in ein Abo-Preismodell mit laufenden Kosten zwingen.

 

Weil mein Unternehmen nur ein Elektroauto hat, war es bisher im Privatkunden-Tarif dazu zusätzliche Leistungen für Flotten-Management völlig überflüssig sind.

 

Der Vorteil des Privatkunden Tarif ist, dass keine monatlichen Grundgebühren anfallen und ich somit bedarfsgerecht die höheren Lade-Tarife buchen konnte, wenn ich die Ladestationen von EnBW mal für eine längere Tour nutzen wollte.

 

Im kleinsten Business Tarif fallen nun monatlich rund zwei Euro an laufenden Kosten pro Fahrzeug an, zu denen noch zusätzliche Kosten für die Ladekarte kommen.

 

Stimme ich den Änderungen bis zum 1.6.2025 nicht zu wird mein bisheriger Vertrag gekündigt und ich muss mich um einen neuen Vertrag kümmern, wenn ich wieder mit EnBW mein Elektroauto laden möchte.

 

Zwar ist das Abopreis-Modell auch für Firmenkunden monatlich kündbar. Jedoch ist der große Unterschied zu den Privatkunden, dass es kein Vertragsverhältnis ohne monatlicher Grundgebühr gibt, so dass jedes Mal neu ein Vertragsverhältnis mit EnBW zu Stande kommen muss. Das führt mit großer Wahrscheinlichkeit dazu, dass jedes Mal 4,50 € für eine neue Ladekarte anfällt.

 

Was mich besonders ärgert, ist, dass von dem in der Öffentlichkeit sich kundenfreundlich präsentierende Marktführer EnBW eine weitere Hürde aufgebaut wird und gerade kleine Firmen mit unnötigen, zusätzlichen Kosten belastet werden.

 

Ich werde jedenfalls auch weiterhin EnBW meiden, soweit es geht, denn seine Mitbewerber wie zum Beispiel IONITY, ARAL und EWEgo bieten auch Firmentarife ohne monatliche Belastung an.

Gerade Aral hat in den letzten Monaten den Ausbau seines Netzes aktiv vorangetrieben, so dass sie auch wie EnBW nicht nur an den  Autobahnen, sondern auch in immer mehr Städten vertreten sind.

 

Zusätzlich berechnen Sie auch noch deutlich weniger Grundgebühren als EnBW und bieten teilweise ein besseres Ladeerlebnis an Tankstellen als es EnBW an seinen Hyperhubs bietet.

Besonders spürbar ist hier die bessere Infrastruktur mit Toiletten und Einkaufsmöglichkeiten sowie Serviceleistungen wie zum Beispiel Scheibenwischwasser, Waschanlagen, Reifendruckmessgeräte usw.

 

Können wir noch hoffen, dass die ersten Gerichtsverfahren dir bezüglich der AFIR-Thematik bereits laufen für Klarheit sorgen, so dass auch große Ladenetzbetreiber wie EnBW gezwungen werden den Zugang zu ihrem Ladenetzwerk barrierefrei zu ermöglichen.

 

Fazit:

Es wird höchste Zeit, dass alle Barrieren abgebaut werden, die den Zugang zur Ladeinfrastruktur behindern. Damit meine ich nicht nur in der Tarifstruktur, sondern auch bei der Bezahlung.

 

Ich muss gestehen, dass ich jahrelang Anhänger der Lösung war, mit einer Ladekarte alle Ladesäulen nutzen zu können, doch mittlerweile denke ich, dass dieses Superroaming der falsche Weg ist und es nur eine wirklich sinnvolle Lösung gibt:

 

Die Adhoc-Zahlung mit Kreditkarte oder Girokarte, die bereits jeder Deutsche hat und vom Bezahlen an der Tankstelle und vielen anderen Geschäften kennt.

 

Ja, ich weiß, dass dafür bei vielen Ladestationen erst einmal Kartenzahlungsterminals installiert werden müssen, aber die Lösung, dass man an größeren Ladestandorten zum Beispiel nur ein oder zwei Bezahlterminals installiert reduziert den Kostenaufwand gewaltig.

 

Auch sind Apps, die man erst herunterladen und in denen man seine Kreditkarte hinterlegen muss, um "barrierefrei" bezahlen zu können kein barrierefreier Zugang, sondern nur ein äußerst lästiger Vorgang bei der Bezahlung. Kommen dann noch hohe, Abzockt-Tarife hinzu ist das Maß überschritten.

 

Ich will es mal ganz deutlich sagen: ich lade seit über acht Jahren meine Elektroautos in ganz Europa und Afrika und so langsam ist meine Geduld mit dem Sumpf der Ladeinfrastruktur und seinen Mitspielern zu Ende.

 

Ihr habt 8 Jahre Zeit gehabt, sinnvolle Modelle zu entwickeln, und wenn ihr auf die Auslastung eurer Infrastruktur guckt, solltet ihr euch die Frage stellen ist sie wirklich für alle Kunden barrierefrei nutzbar oder gibt es noch wesentliche Stolpersteine in der neudeutsch genannten Customer Journey?

 

Die Zeiten von Klein Klein und gegeneinander sind vorbei. Jetzt müssen wir gemeinsam alle an einem Strang ziehen und dieser Strang ist ein Kabel und das gemeinsame Ziel ist es das Laden so günstig und einfach wie möglich zu machen.

 

Hört auf über lange Genehmigungsverfahren und Bauzeiten von Ladehubs zu meckern und konzentriert euch auf das, was ihr ändern könnt.

 

Spontan fällt mir hierbei ein, dass es keine fünf Beteiligten an einem Ladevorgang braucht, die alle mit abkassieren. Zahlt als Ladesäulenbetreiber eure Stromrechnung an den Stromanbieter, baut euch selber ein Backend oder nutzt open source Varianten die die Abrechnungen über das Kartenterminal ermöglichen und reduziert die Kosten für die Kunden auf unter 0,50 € pro Kilowattstunde.

 

Wenn du mehr über diese Thematik wissen willst, schau dir mein Video dazu an, ich blende es dir hier ein.




 

Besonders bitter finde ich das EnBW ein staatliches Unternehmen war beziehungsweise teilweise auch noch ist wenn ich richtig informiert bin, und frage mich, warum es gerade immer staatliche Unternehmen sind, die ihre Kunden beziehungsweise Bürger übervorteilen müssen. Leider ist das gerade in der E-Mobilitätsbranche weit verbreitet. Viele schlechte Beispiele findet man hier bei den in öffentlicher Hand befindlichen Stadtwerken, die entweder zu den Preistreiber gehören oder fremdem Elektroautofahrer mit Abwehrkonditionen vergraulen.

 

Was möchtest du den Ladesäulen Betreiber mit auf den Weg geben? Schreibe es gerne in die Kommentare.

 

Teile das Video, damit möglichst viele von der Kündigung durch EnBW erfahren und wir den Druck EnBW erhöhen können, sich endlich zu öffnen und die Elektromobilität zu unterstützen und nicht zu behindern.

 

Ich hoffe das Video hat dir gefallen. Wenn du Fragen, Anregungen, Kommentare oder Korrekturen hast, hinterlasse sie gerne unter dem Video. Und denke an das Abonnieren meines YouTube-Kanals. Es ist in Sekunden gemacht und kostet nichts.

 

Ich freue mich, wenn wir uns im nächsten Video sehen.

 

Bis dann.

 

 

Dein Dirk Henningsen


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