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Tankverbot für "alte" Verbrenner

Autorenbild: Dirk HenningsenDirk Henningsen

So will die Regierung die Nutzung alter Benziner und Diesel in Delhi verhindern

 

Durch ein radikales Gesetz will die indische Regierung im Großraum Dehli die Nutzung von älteren Diesel- und Benzinfahrzeugen endgültig unterbinden.

 

Was ist in Indien los und welche Auswirkungen könnte die Entscheidung auf Deutschland haben?




 

Hallo, ich bin Dirk Henningsen und fahre seit 2017 rein elektrisch. Eine Motivation für den Umstieg von meinem VW-Betrugsdiesel auf ein E-Auto, waren die Fahrverbote für deutsche Städte, die ich umgehen wollte.

 

Der Großraum Dehli ist für sein Verkehrschaos, aber auch für seine massive Luftverschmutzung bekannt. Seit 2014 kämpft die Stadtverwaltung im Rahmen einer Eskalationspirale gegen die Luftverschmutzung durch alte Benziner- und Diesel-Fahrzeuge.

 

Erst wurde ein generelles Parkverbot in öffentlichen Bereichen erlassen. Also ein Parkverbot ohne jede Ausnahme für Autos über 15 Jahre. 2018 wurde dann ein generelles Fahrverbot für alte Fahrzeuge erlassen, das betraf auch die berühmten Tuk-Tuk-Dreiräder.

 

Als "alt" gilt ein Benziner nach 15 Jahren und ein Diesel schon nach 10 Jahren.

 

Weil die Einwohner Dehlis die Verbote eher als "Empfehlungen" gesehen haben und diese regelmäßig missachtet haben, wird ihnen nun der Zapfhahn zugedreht.

 

Kameras mit KI-Technik an den Tankstellen erkennen in Zukunft das Alter des Fahrzeuges und verhindern den Tankvorgang. Zusätzlich muss jeder erwischte Übeltäter umgerechnet 100 Euro Strafe zahlen.

Im schlimmsten Fall kann zusätzlich noch sein Fahrzeug beschlagnahmt werden.

 

Die Besitzer von verbotenen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor haben somit nur die Möglichkeit, entweder das Fahrzeug zu verschrotten oder in Gegenden außerhalb von Dehli zu verkaufen in denen die Fahrzeuge noch fahren dürfen.

 

Wird die Verschrottung nachgewiesen erhalten die Besitzer eine Kaufprämie von 5% des Neuwagenpreises, wird ein E-Auto gekauft gibt es umgerechnet 1.600 Euro dazu.

 

Außerdem können E-Auto-Fahrer ein kostenloses Ladenetz in der indischen Hauptstadt nutzen.

 

Die Entwicklung in Dehli zeigt unter der Lupe eine Verschmutzungsspirale, die nur durch drastische Maßnahmen in den Griff bekommen wird. Ähnliches kennen wir aus einigen chinesischen Städten, wie z.B. Shanghai in denen schon Ende der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts Mofas mit Verbrennungsmotoren verboten worden sind. In der Anfangszeit wurden damals viele einfach mit einem E-Motor und Batterie umgerüstet.

 

Zum Glück ist die Luft in europäischen Städten besser, denn Dehli lag auch 2023 auf Platz 1 der am stärksten verschmutzten Hauptstädten der Welt.

 

Aber auch hier kennen wir Smog, eine hohe Feinstaubbelastung und die Rechte von Anwohner auf eine bessere Luftqualität werden gestärkt.

 

Aus Kiel kenne ich Staubsauger, die die dreckige Luft reinigen sollten genauso wie ein spezieller Straßenbelag den Feinstaub binden sollte.

 

Funktioniert haben diese Maßnahmen nur leidlich und letztendlich hat die Homeofficebewegung aus der Coronapandemie zu einem sinkenden Verkehr und Belastungen geführt. Nach der Pandemie hat dann die steigende Anzahl von E-Autos dazu geführt, dass die Grenzwerte besser eingehalten werden konnten.

 

Ob das auch in 2030 funktioniert, wenn die überarbeitete europäische Luftqualitätsrichtlinie in Kraft tritt durch die die Stickstoffdioxide von 40 auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter halbiert und der Feinstaub von 25 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter reduziert werden muss, hängt davon ab, wie viele E-Autos bis dahin auf die Straße kommen.

 

Der E-Auto-Bestand zum Ende des letzten Jahres von gut 3% reicht sicherlich nicht aus, um diese Grenzwerte zu unterschreiten.

 

Somit ist denkbar, dass neue Umweltzonen festgelegt werden und die Einfahrt für Autos mit Verbrennungsmotoren verboten wird.

Das würde dann auch die Bestandsfahrzeuge treffen und nicht nur den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren beeinträchtigen.

 

Ob dies in 5 oder 10 Jahren überhaupt noch relevant sein wird, werden die nächsten Jahre zeigen. Denn wenn die E-Autos immer günstiger und besser und gleichzeitig die Verbrenner teurer werden, werden sich viele die heute zögern, ein E-Auto kaufen.

 

Da wir Deutschen uns eher an Gesetze halten und diese in unseren Städten, die überschaubarer als Dehli sind, besser durchgesetzt werden können, werden wir so drastische Maßnahmen wie in Dehli, dass die Abgabe von Benzin oder Diesel verweigert wird wohl nicht erleben.

 

Die Tankstellenbetreiber bereiten sich zumindest schon auf den Wechsel zum E-Auto vor und bauen immer öfter Zapfsäulen ab und Ladestationen auf.

 

Ich hoffe das Video hat dir gefallen. Wenn du Fragen, Anregungen, Kommentare oder Korrekturen hast, hinterlasse sie gerne unter dem Video. Und denke an das Abonnieren meines YouTube-Kanals. Es ist in Sekunden gemacht und kostet nichts.

 

Ich freue mich, wenn wir uns im nächsten Video sehen.

 

Bis dann.

 

 

Dein Dirk Henningsen



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