Die schlechten Nachrichten für die deutsche Automobilindustrie häufen sich. Unsere Autohersteller sind nur noch am Reagieren. Höchste Zeit, dass sie wieder proaktiv werden und vorausschauend agieren können.
Philipp Raasch, seines Zeichens Automobilbranchen-Kenner und Herausgeber des Newsletters "Der Autopreneur", zeigt einen erstaunlich einleuchtenden und direkt umsetzbaren Weg aus der Krise.
Hallo, ich bin Dirk Henningsen und beleuchte heute mit dir den Auto-Masterplan von Philipp Raasch.
Auch wenn das heutige Video einen Sponsor hat freue ich mich, wenn du meinen YouTube-Kanal abonnierst. Das geht schnell, kostet dich nichts und macht uns beide glücklich. Dich weil dir meine Videos in Zukunft eher empfohlen werden und mich weil YouTube dein Abo als Zustimmung zu meinen Videos wertet und diese weiter verbreitet.
Der Sponsor des heutigen Videos ist VANTRUE, die mit einer überraschenden, neuen Funktion die Dashcam neu definiert haben. Schaue dir hierzu gleich im Anschluss an dieses Video mein Video zur Unfallflucht an, dort zeige ich dir im Detail was ich meine.
Doch nun zurück zum Auto-Masterplan und dem Newsletter von Philipp Raasch.
Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Fast 800.000 Menschen arbeiten direkt bei Herstellern und Zulieferern. Mit allen vor- und nachgelagerten Bereichen hängen sogar rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze am Auto. Keine andere Branche prägt den Wirtschaftsstandort Deutschland so sehr. |
Doch dieses Fundament wackelt. Und zwar stärker als viele wahrhaben wollen: |
• Der VDA rechnet vor: Bis 2035 fallen 140.000 Arbeitsplätze weg • VW streicht 35.000 Stellen und reduziert Werkskapazitäten um 40% • Bosch baut 12.000 Stellen ab, Continental 19.000, ZF 14.000 • Immer mehr mittelständische Zulieferer melden Insolvenz an • Seit 2019 sind bereits 50.000 Jobs verschwunden |
Letzte Woche schickten die Chefs der großen Zulieferer einen Brandbrief an Kanzler Scholz. Die Botschaft: "Wer geht, kommt nicht zurück." |
Warum das passiert? Ein perfekter Sturm trifft die Branche: |
1 Die Transformation zur E-Mobilität reduziert den Personalbedarf dramatisch. Für Antrieb und Batterie werden 40% weniger Mitarbeiter benötigt. Besonders bitter: Die Batterie-Wertschöpfung liegt fast komplett in Asien. 2 Local for Local: Produktion und Entwicklung wandern in die Absatzmärkte ab. Die USA unter Trump fordern es mit Strafzöllen. China macht es ohnehin zur Bedingung. Jüngstes Beispiel: VW prüft aktuell, wie man die Produktion von Audi und Porsche schnellstmöglich in die USA verlagern kann. 3 Deutsche Autobauer verkaufen immer weniger Autos. VW verkauft in China nur noch 3 statt 4,2 Millionen Autos. Mercedes verliert 54% Gewinn. Und eine Trendwende? Nicht in Sicht. |
Die Konsequenz: Deutschland verliert seine Position als globale Automobilnation. Arbeitsplätze und Wertschöpfung wandern ins Ausland ab. |
Mitten in dieser stürmischen Situation prüft VW nun den Verkauf deutscher Werke an chinesische Hersteller. Die öffentliche Reaktion? Empörung und Ablehnung. Dabei könnte genau das unsere Chance sein. |
Chinesische Hersteller wollen nach Europa. Ihr Heimatmarkt ist gesättigt, sie haben massive Überkapazitäten. Die EU-Zölle auf E-Autos zwingen sie zur lokalen Produktion. BYD baut in Ungarn, CATL errichtet eine Batteriefabrik in Spanien. Die Chinesen werden im Automarkt der Zukunft eine Schlüsselrolle spielen - ob wir wollen oder nicht. |
Die entscheidende Frage ist: Warum entstehen diese Werke nicht bei uns? |
Zeit für einen Masterplan. |
Was Deutschland stark gemacht hat |
Erinnern wir uns: Deutschland war nicht zufällig jahrzehntelang die automobile Weltmacht. Unser Erfolg basierte auf einem einzigartigen Ökosystem: |
• Hersteller, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antrieben • Zulieferer von Weltrang • Hochqualifizierte Mitarbeiter • Forschung und Entwicklung vor Ort • Die komplette Wertschöpfungskette im Land |
Dieses Erfolgsmodell hat China für die E-Mobilität perfekt kopiert. Mit dem Unterschied: Sie haben es in die Neuzeit übertragen. |
Statt Verbrennungsmotoren geht es um Batterien und Software. Statt mechanischer um digitale Exzellenz. Das Ergebnis: Ein hochdynamisches Ökosystem, in dem sich die Player gegenseitig nach vorne treiben. |
Der Masterplan für Deutschland |
Was also tun? Die Antwort liegt in unserer DNA: Deutschland ist DAS Autoland. Die Heimat von Mercedes, BMW und Porsche. Der Ort, wo das Auto erfunden wurde. Dieses Erbe, diese Branding hat einen enormen Wert. |
Diese Stärke gilt es neu interpretieren. Wer in Europa Autos verkaufen will, muss in Deutschland entwickeln und produzieren. Deutschland muss DER Gateway zum europäischen Automarkt werden. |
Die Karten werden jetzt gerade verteilt. Andere EU-Länder wollen sich zu genau diesem Gateway entwickeln. Aber sind wir mal ehrlich? Wollen wir uns hier wirklich von Ungarn ausspielen lassen? |
Wer im europäischen Automarkt eine Rolle spielen will, gehört nach Deutschland. |
Konkret heißt das: |
• Ausländische Hersteller aktiv nach Deutschland holen • Produktion und Entwicklung hier ansiedeln • Deutsche und internationale Zulieferer vernetzen • Ein neues automobiles Ökosystem schaffen |
Ja, das bedeutet auch: Chinesische Hersteller willkommen heißen. Nicht aus Schwäche, sondern als Strategie. |
Weltweit werben Länder aggressiv um Autohersteller. Die USA locken mit Subventionen, China mit seinem Markt. Nur wir diskutieren, ob wir überhaupt wollen, dass andere bei uns produzieren. |
Das ist der absolut falsche Ansatz. Wir sollten unsere Stärken ausspielen: |
• Zentrale Lage im Herzen Europas • Jahrzehntelange Automotive-Expertise • Exzellente Zulieferer-Landschaft • Der Geburtsort des Autos |
Die Zeit drängt. Strukturwandel lässt sich nicht aufhalten. Aber wir können ihn gestalten. |
Die Alternativen sind klar: |
• Entweder wir schauen zu, wie Arbeitsplätze und Wertschöpfung verschwinden • Oder wir nutzen die Chance und erfinden uns neu |
Deutschland war schon immer dann stark, wenn es sich dem Wandel gestellt hat. Jetzt ist wieder so ein Moment. |
Wir brauchen dafür keine Subventionen. Wir brauchen eine Vision. Einen Plan. Eine Strategie. |
Die Überschrift könnte lauten: Deutschland - Gateway zum europäischen Automarkt. Der Ort, wo das Auto erfunden wurde. Und der Place-to-be für jeden, der im europäischen Automarkt eine Rolle spielen will. |
Das wäre ein Masterplan für Auto-Deutschland. |
Mein Fazit zum Auto-Masterplan:
Philipp bringt es für mich auf den Punkt.
Besonders smart finde ich, dass wir in Deutschland die erfolgreiche Kopie der eigenen Strategie für einen Neuanfang kopieren können.
Erst haben chinesische Autobauer die deutsche Strategie kopiert und mit der Unterstützung deutscher Autohersteller ihre Produktionskapazitäten aufgebaut, nun können wir ihnen und anderen ausländischen Autoherstellern eine Plattform in Europa, in Deutschland bieten über die sie den Zugang zum europäischen Markt erhalten und die deutsche Automobilindustrie dabei profitieren kann.
Natürlich gibt es noch einige Haken an der Strategie, aber in seiner Substanz ist der Auto-Masterplan der Schritt in die richtige Richtung.
Besonders beim Aufbau der Wertschöpfungskette für die E-Mobilität sehe ich die größte Herausforderung. Aktuell wird das wertvollste Bauteil, die Hochvoltbatterie in Asien hergestellt und in Europa allenfalls zusammen gebaut. Das schafft Abhängigkeiten und kostet die dringend benötigte Marge.
Der Fall Northvolt zeigt, dass auch große europäische Ambitionen nicht automatisch zum Erfolg führen und der Aufbau einer massentauglichen Batterieproduktion eine große Herausforderung sein kann.
Hier gilt es frühzeitig anzusetzen, neue Batterie-Konzepte auf Massentauglichkeit zu prüfen und als Marktvorreiter neue Batterie-Technologien marktreif zu entwickeln.
In den deutschen Universitäten sind die Ideen und Forscher vorhanden, was lediglich fehlt und auch von den Unis behindert wird, ist die Kommerzialisierung der Ideen.
Aber auch das lässt sich durch Spinoffs, sogenannte Ausgliederungen aus dem Universitätsbetrieb lösen, die dann mit Hilfe der Automobilindustrie marktreife, massentaugliche Hochvoltbatterien entwickeln und produzieren können.
Allein hierfür fehlt der deutschen Automobilindustrie bisher die Phantasie, die Vision, der Wille zur Umsetzung. Aber vielleicht ändert dies genau der Auto-Masterplan und hilft Deutschland auch in diesem Zusammenhang an alten Erfolgen anzuknüpfen.
Zum Schluss des Videos möchte ich dich noch einmal auf den heutigen Sponsor aufmerksam machen. VANTRUE hat mit der E360 eine Dashcam geschaffen, die du auch außerhalb des Autos als Actioncam mit einer Handhalterung, die auch als Stativ nutzbar ist, verwenden kannst.
So sparst du dir das Geld für eine Actioncam und kannst einfach die Dashcam aus dem Auto mitnehmen, um deine Urlaubsvideos zu drehen oder auch geschäftliche Videos zu machen.
Wenn du grundsätzlich Interesse an einer Dashcam hast, empfehle ich dir, die VANTRUE E360 zu kaufen. Mit dem eingeblendeten Link, den du natürlich auch in der Videobeschreibung findest, bekommst du auf das Bundle mit Heckkamera als mein Zuschauern, 5 % Rabatt.
Wenn du wissen willst warum eine Dashcam Sinn macht und wie sie die Folgen der Unfallflucht in meinem Fall verhindern hätte können, schaue dir das Video an, was ich dir jetzt hier einblende.
Ich hoffe das Video zum Auto-Masterplan hat dir gefallen. Wenn du Fragen, Anregungen, Kommentare oder Korrekturen hast, hinterlasse sie gerne unter dem Video. Und denke an das Abonnieren meines YouTube-Kanals. Es ist in Sekunden gemacht und kostet nichts.
Ich freue mich, wenn wir uns im nächsten Video sehen.
Bis dann.
Dein Dirk Henningsen
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