Die italienische Wettbewerbsbehörde hat Ermittlungen gegen vier große E-Auto-Hersteller eingeleitet
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Die italienische Wettbewerbsbehörde hat Ermittlungen gegen vier große E-Auto-Hersteller eingeleitet und die Hauptquartiere bei Stellantis, Tesla, Volkswagen und BYD in Italien durchsucht.
Der Vorwurf: mögliche Täuschung der Kunden bei Angaben zur Reichweite und Akkuleistung ihrer Elektrofahrzeuge.
Hallo, ich bin Dirk Henningsen und fahre seit 2017 nur Elektroautos, teilweise auch bis zu fast 150.000km pro Auto, so dass ich aus eigener Erfahrung weiß wie stark die Angaben auf den Verkaufswebseiten der Hersteller mit denen in der Praxis abweichen können.
Das heutige Video hat keinen Sponsor, so dass ich mich alternativ darüber freue, wenn du meinen YouTube-Kanal abonnierst. Das geht schneller als die kürzeste Werbeeinblendung, kostet dich nichts und macht uns beide glücklich. Dich weil dir meine Videos in Zukunft eher empfohlen werden und mich weil YouTube dein Abo als Zustimmung zu meinen Videos wertet und diese weiter verbreitet.
Was ist in Italien passiert?
Am 21. Februar 2025 gab die italienische Wettbewerbsbehörde bekannt, dass sie gegen die genannten Hersteller ermittelt. Im Fokus stehen dabei unlautere Geschäftspraktiken in Bezug auf die beworbene Reichweite, die Akkukapazität und die Einschränkungen der Standardgarantie für Batterien. Es besteht der Verdacht, dass die Hersteller überhöhte Angaben zur Reichweite machen und die Rahmenbedingungen für die Reichweite verschleiern.
Darüber hinaus wirft die Behörde den Autoherstellern vor, dass sie keine klaren und vollständigen Informationen für die Verbraucher über die Verschlechterung der Batteriekapazität infolge der normalen Fahrzeugnutzung geben.
Warum ist das wichtig?
Für uns als Verbraucher sind genaue Informationen über die Reichweite und Akkuleistung von Elektroautos essenziell. Wenn die tatsächliche Reichweite deutlich von den Herstellerangaben abweicht, kann das im Alltag zu erheblichen Problemen führen – sei es auf dem Weg zur Arbeit oder bei längeren Fahrten. Zudem zahlen wir für eine bestimmte Batteriekapazität, die uns möglicherweise gar nicht vollständig zur Verfügung steht.
Unstrittig ist, dass die im WLTP-Verbrauchsverfahren ermittelten Werte nur der Vergleichbarkeit der E-Autos untereinander dienen, jedoch keine realistische Aussage über den wahren Verbrauch geben können. Dieser ist sehr vom persönlichen Fahr- und Nutzungsprofil sowie von den Umgebungsbedingungen abhängig.
Genau bei diesen Einflussfaktoren sieht die Behörde ein Mangel an Informationen durch die Verbraucher einschätzen können, wie sich ihr E-Auto in der Praxis verhalten wird.
Was werfen die Behörden den Herstellern vor?
Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM prüft, ob die Hersteller potenziell unlautere Geschäftspraktiken anwenden. Konkret geht es um:
Die Art und Weise, wie die Autobauer die Kunden informieren. So sollen deren Webseiten allgemeine und teilweise widersprüchliche Informationen zu den Reichweiten von E-Autos nennen.
Es werden die Faktoren nicht eindeutig genannt unter denen die Reichweite in der Praxis abweichen kann
Des Weiteren fehlen klare und vollständige Informationen für die Verbraucher über die Verschlechterung der Batteriekapazitäten infolge der normalen Fahrzeugnutzung.
Außerdem sind die Einschränkungen unter denen die Batteriegarantie gilt schwammig.
Wie reagieren die Hersteller?
Bislang haben sich die betroffenen Unternehmen zurückhaltend geäußert:
• Stellantis: Kooperiert nach eigenen Angaben vollständig mit den Behörden.
• BYD und Volkswagen: Lehnten eine Stellungnahme ab.
• Tesla: War für eine Anfrage nicht erreichbar.
Was bedeutet das für uns als Verbraucher?
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnten betroffene Autobauer zu hohen Strafzahlungen in Italien verurteilt werden.
Im zweiten Schritt könnte es dazu führen, dass die Autohersteller deutlicher machen wie sich die Reichweite verändert und was die Garantien genau beinhalten.
Einige Autohersteller haben mittlerweile auf ihren Webseiten bereits Reichweitenkalkulatoren, die je nach Wetter, Fahrstrecke (Stadt, Autobahn...) Anzahl der Fahrgäste usw. realistischere Reichweitenwerte ermitteln.
Fazit
Die Ermittlungen der italienischen Behörden werfen ein Schlaglicht auf die Transparenz und Ehrlichkeit in der E-Auto-Branche.
An welchen Stellen die Autohersteller mit den Verbräuchen tricksen, habe ich bereits in einem separaten Video genannt, das ich gerne hier einblende.
Für uns als Verbraucher ist es entscheidend, dass die Angaben der Hersteller der Realität entsprechen, damit wir informierte Entscheidungen treffen können.
Vielleicht ist es gerade mit der Transformation zu E-Autos auch sinnvoll, den Prüfzyklus zu überarbeiten, da der Verbrauch bei E-Autos viel stärker zwischen Praxis und Theorie schwankt als bei Autos mit Verbrennungsmotor.
Eine gute Benchmark ist hierfür der EPA-Zyklus aus Amerika, der viel realistischere Werte bietet.
Ich hoffe das Video hat dir gefallen. Wenn du Fragen, Anregungen, Kommentare oder Korrekturen hast, hinterlasse sie gerne unter dem Video. Und denke an das Abonnieren meines YouTube-Kanals. Es ist in Sekunden gemacht und kostet nichts.
Ich freue mich, wenn wir uns im nächsten Video sehen.
Bis dann.
Dein Dirk Henningsen
Comments