Im letzten Monat habe ich ein Video über 5 Vorteile von E-Autos im Winter veröffentlicht, die häufig vergessen werden.
Einige Zuschauer haben sich beklagt, dass mein Video tendenziös ist und nur die Vorteile und keine Nachteile der Elektroautos nennt.
Deswegen liste ich in diesem Video die 3 wichtigsten Nachteile von E-Autos im Winter auf, die mir in den letzten 8 Wintern bei teilweise extremen Wetterbedingungen begegnet sind.
Zusätzlich schaue ich mir die Nachteile genauer an und kläre, wie relevant sie für welches Fahr- und Nutzungsprofil sind. Dabei werde ich dir Wahrheit über die Nachteile nennen, so dass du für dich selbst entscheiden kannst wie sehr sie dich einschränken.
Hallo, ich bin Dirk Henningsen und habe mit Elektroautos in den letzten 8 Jahren mehr als 300.000km zurückgelegt, einige davon in winterlichen Bedingungen und auch im Winter Touren von 1.000km oder mehr Richtung unternommen.
Auch wenn das heutige Video einen Sponsor hat freue ich mich, wenn du meinen YouTube-Kanal abonnierst. Das geht schnell, kostet dich nichts und macht uns beide glücklich. Dich weil dir meine Videos in Zukunft eher empfohlen werden und mich weil YouTube dein Abo als Zustimmung zu meinen Videos wertet und diese weiter verbreitet.
Der Sponsor des heutigen Videos ist VANTRUE, die mit einer überraschenden, neuen Funktion die Dashcam neu definiert haben. Schaue dir hierzu gleich im Anschluss an dieses Video mein Video zur Unfallflucht an, dort zeige ich dir im Detail was ich meine.
Um zu dir gleich zu Beginne ehrlich zu sein, ich habe aus gutem Grund 1 Monat für das Nachteile-Video gebraucht, weil ich mit meinem Kia EV6 im Winter kaum noch Einschränkungen erfahre, wie viele moderne E-Autos auch.
Das war bei meinem Smart ED 451 Modelljahr 2013 jedoch ganz anders und auch beim BMW i3 oder meinem Tesla Model S75 habe ich die eine oder andere Überraschung erlebt.
Die 3 wichtigsten Nachteile, die fast allen geläufig sind:
Geringere Reichweite
Längere Ladepausen aufgrund einer geringeren Ladeleistung
Das höhere Gewicht führt zu einem längeren Bremsweg bei winterlichen Straßenverhältnissen
Schauen wir uns die 3 Punkte beispielhaft bei meinem Kia EV6 an.
Bei einem städtischen Fahrprofil mit Umlandanteil:
Im Sommer habe ich mit dem EV6 bei meinem normalen Fahrprofil in und um Kiel eine Reichweite von 450 - 600km, im Winter liegt sie bei 300 - 350km.
Viele meiner Fahrten sind um die 10km lang und dauern 15-20 Minuten.
Aus diesem Grund sinkt die Reichweite im Winter deutlich, da die Heizung trotz Wärmepumpe in den ersten 15 Minuten den Innenraum initial aufheizen muss, an einigen Tagen sogar zusätzlich noch die Scheiben enteist, bevor ich nach 2-3 Minuten Wartezeit im Auto los fahre.
Natürlich ist bei meinem Ladeprofil der gestiegene Verbrauch zu spüren, ich muss nun 1 x pro Woche an die Wallbox fahren, nicht wie im Sommer alle 10-14 Tage.
Dadurch, dass ich zwar zu Hause an der Wallbox laden kann, aber keinen festen Stellplatz habe, liegt meine Ladesituation zwischen Laternenparker und Heimlader. Ich lade also meist erst bei unter 20% und dann auf 90% Akkufüllstand.
Für mich persönlich ist es keine große Einschränkung, dass ich nun öfter laden muss, da die Abstände noch relativ lang sind.
Nur zum Vergleich.
Beim Smart ED 451 hatte ich im Sommer eine Reichweite von 110km, im Winter eher 50km. Deswegen habe ich damals mit einer Wallbox und eigenem Stellplatz das Auto nach jeder Fahrt wieder auf 100% geladen, um die Flexibilität zu haben. Denn es konnte und kann durchaus vorkommen, dass ich auch mal 50-100km pro Tag auf mehrere Fahrten verteilt fahre.
Mit dem EV6 ist das kein großes Problem. Selbst wenn mal eine große Überraschung kommt, kann ich mittlerweile auch in Kiel an vielen Ultraschnellladestationen schnell ein paar Kilometer nachladen.
Bei einem Langstreckenfahrprofil:
Langstreckenfahrten bedeuten für mich Fahrten mit mehr als 500km, meist liegen meine Strecken eher bei 750 - 1.000km je Richtung.
Auch hier merke ich natürlich bei meinem Kia EV6 einen Unterschied bei der Reichweite. Anstatt von 350km bei 130km/h im Sommer komme ich nun im Winter 270km weit.
Da die Ultraschnellladestationen eines Ladenetzwerkes nie direkt dort liegen wo man sie bei den unterschiedlichen Fahrbedingungen braucht, lade ich beim ersten Ladestopp meist eher zu früh als zu spät und bei den weiteren Ladestopps die Batterie nicht so voll wie ich könnte, damit sie dann beim zweiten Ladestopp bei 10% liegt.
Was ich damit sagen will sind zwei Dinge:
Wenn dir der Anbieter egal ist findest du mittlerweile so viele Ultraschnellladestationen an den Autobahnen, dass du die optimal für dich auf der Strecke befindliche auf 20km genau auswählen kannst.
Da ich eher auf den Preis als auf die optimale Lage achte nutze ich meist ein Ladenetzanbieter, wie z.B. IONITY, ARAL oder EnBW und fahre dann die Stationen des Anbieters an bei dem ich die Grundgebühr entrichtet habe. Deswegen sind die Abstände größer als 30km und ich kann die Batterie beim ersten Ladestopp nicht genau leer fahren.
Der höhere Verbrauch im Winter, du siehst es an der geringer sinkenden Reichweite auf der Langstrecke, kommt mehr durch die winterlichen Bedingungen, wie dickere Luft, häufigere Feuchtigkeit und Schnee als durch den höheren Energieaufwand der Heizung.
Während bei der Kurzstrecke der Energieaufwand für die Heizung durchaus bis zu 50% betragen kann, sind es auf der Langstrecke eher 20% oder weniger.
Längere Ladepausen im Winter:
Städtische Fahrprofil:
So lange ich an der Wallbox laden kann merke ich bei der Ladezeit pro Ladung keinen Unterschied zum Sommer. Ich muss lediglich öfter laden und somit insgesamt pro Monat länger aber da dies passiert wenn das Auto sowieso parkt ist das irrelevant für mich.
Könnte ich nicht zu Hause laden, so wie es mir 2 Winter lang gegangen ist, dann ist gerade im Winter mehr Aufwand nötig, zum einen für die Ladeplanung und zum anderen für die Vorbereitung der Ladung.
Denn mein Kia EV6 hat ein Thermalmanagement und kann die Batterie vorwärmen, so dass auch im Winter die Standardladung von 10-80% innerhalb von 18 Minuten möglich ist.
Allerdings dauert die Vorheizung bis zu 65 Minuten, da nur 1 Grad Erwärmung alle 3 Minuten bis maximal 21 Grad möglich ist. Die optimale Ladeleistung liegt erst bei 25 Grad an.
Das hat dann im Alltag dazu geführt, dass ich sowohl das Auto im Stand für 15 Minuten vorkonditioniert habe, um die Batterie schon mal um 5 Grad zu erwärmen, als auch möglichst nicht direkt zur Ladestation gefahren bin, sondern erst auf der Rücktour vom Ziel.
Da immer mehr Autos mittlerweile eine manuelle Möglichkeit haben die Vorkonditionierung zu starten, öfter sogar per App im Stand, kann man auch als Laternenparker die Batterie sinnvoll vorkonditionieren.
Das kostet natürlich extra Energie und verringert somit die Reichweite im Winter, aber ich habe das z.B. immer nur gemacht wenn es erforderlich war und ansonsten einfach das Auto an einen Ultraschnelllader gestellt und gewusst, dass ich dann im Winter nicht 18 Minuten laden muss, sondern z.B. 45 Minuten, je nach dem wie kalt es war. In der Zeit habe ich dann andere Dinge erledigt.
Da ich in den beiden Winter sehr viel gefahren und täglich 200km gependelt bin konnte ich die Ladepausen fast immer so legen, dass die Vortemperierung der Batterie gut gepasst hat.
Langstreckenfahrprofil:
Beim Langstreckenfahrprofil muss man bei den meisten Autos mit Thermalmanagement wenig machen. Die Batterie wird vorkonditioniert bis man die anvisierte Ladestation erreicht hat.
In der Praxis muss man sagen, dass bei vielen Autos das nicht zu 100% klappt und man dann 1-2 Minuten länger laden muss als sonst. So war das auch bei meinem Kia EV6. Im Winter hat der Ladehub meist 20 Minuten und nicht 18 von 10-80% gedauert.
Weil viele E-Autos, auch der EV6, die Batterievorkonditionierung nicht bis 0% Akkufüllstand durchführen, muss man im Winter etwas mehr Puffer nach unten einbauen.
Beim EV6 geht die Vorkonditionierung aktuell noch bis 19,5% SOC, aber man kann und sollte auch weiterhin 10% anvisieren weil es gerade im Winter sinnvoll ist, die bei der Ladung entstehende Wärme für eine gute Ladeleistung zu nutzen.
Den großen Fehler, den viele machen, ist das sie mit 20% oder mehr zur Ladestation fahren und sich wundern, dass das Auto so langsam lädt. Die meisten Autohersteller haben die Ladezeit auf die Ladekurve von 10-80% optimiert, so wie sie es auch mit dem WLTP-Verbrauch tun.
Lädt man nun von 30-100% ist das zwar der gleiche Ladehub aber die Ladezeit kann sich dadurch bis verdoppeln.
Somit gilt gerade im Winter. Fahre das Auto bis 10% leer und lade es erst dann wenn es dir auf eine schnelle Ladeleistung ankommt.
Auf der Langstrecke verlängert sich somit bei meinem EV6 kaum spürbar die Ladezeit auch weil ich durch den höheren Verbrauch womöglich die Batterie voller laden muss, um den nächsten Ultraschnellader zu erreichen den ich im Sommer vielleicht mit 70% erreicht habe aber im Winter nur noch mit 85%.
Zusammenfassend kann ich sagen. Das ich auf der Langstrecke eher die 20 Minuten Ladepause habe als die 10-15 Minuten im Sommer. Das addiert sich natürlich über die Strecke, stört mich aber nicht wirklich, da ich die 20 Minuten noch kurz genug finde und 10 Minuten eher stressig sind. Vor allem wenn man 2-3 Stunden im Auto gesessen hat und vielleicht sich noch mal strecken will nach dem man auf der Toilette war.
Im Winter ist dazu wieder Zeit, im Sommer nicht mehr.
Höheres Gewicht bei ungünstigen Straßenbedingungen:
Städtische Fahrprofil:
Das höhere Gewicht von E-Autos im Vergleich zu Verbrenner, wir reden von vermutlich 300-500kg im Durchschnitt, ist natürlich gerade auf nassen Straßen oder bei Schnee zu spüren.
Was allerdings den Effekt reduziert ist die Rekuperation, also die Möglichkeit mit dem Elektromotor anstelle der Bremsen zu verzögern. Da dies bei E-Autos deutlich feiner dosiert werden kann als die Motorbremse beim Verbrenner kann so direkt mit der Verzögerung begonnen werden und diese auch im Zusammenspiel mit der mechanischen Bremse eingesetzt werden.
Das mildert den schädlichen Effekt ab, soweit es die physikalischen Grenzen ermöglichen.
Nichts desto trotz sollte dir bewusst sein, dass dein E-Auto nicht so gut verzögert wie es im Winter beschleunigen kann.
Langstreckenfahrprofil:
Weil beim Langstreckenprofil die Geschwindigkeiten höher sind hat das höhere Gewicht bei der Verzögerung eine größere Auswirkung als bei niedrigen Geschwindigkeiten.
Angepasstes Fahren mit größerem Sicherheitsabstand und geringeren Geschwindigkeiten macht Sinn.
Fazit:
Aus meiner langjährigen Erfahrung mit E-Autos kann ich sagen, dass die meisten E-Autos bei 10 Grad ihre Sommer- bzw. Winterschwelle haben.
Über 10 Grad hat man Sommerverbräuche und kann viele Batterien mit guter oder sehr guter Ladeleistung laden. Unter 10 Grad steigen die Verbräuche und verringert sich die Ladeleistung.
Die von mir geschilderten Situationen mit meinem Kia EV6 zeigen, dass moderne Autos mit einer angemessen Reichweite und einem Thermalmanagement die Auswirkungen von kälteren Temperaturen zum großen Teil abfedern können.
Hat dein E-Auto oder das Auto das du planst zu kaufen nur eine geringe Reichweite, kein Thermalmanagement und bist du auf die öffentliche Ultraschnellladeinfrastruktur angewiesen, dann kann es zu Einschränkungen kommen.
Als Daumenregel empfehle ich nach wie vor wenn man auf der ganz sicheren Seite sein will, dass man die WLTP-Reichweite halbiert und diese für ein Winterfahrprofil ansetzt.
Zusätzlich sollte man immer danach schauen, dass das E-Auto ein Thermalmanagement hat, das erhöht die Lebenszeit vom Akku, weil das System die optimale Temperatur in wechselnden Rahmenbedingungen halten kann.
Zum Schluss des Videos möchte ich dich noch einmal auf den heutigen Sponsor aufmerksam machen. VANTRUE hat mit der E360 eine Dashcam geschaffen, die du auch außerhalb des Autos als Actioncam mit einer Handhalterung, die auch als Stativ nutzbar ist, verwenden kannst.
So sparst du dir das Geld für eine Actioncam und kannst einfach die Dashcam aus dem Auto mitnehmen, um deine Urlaubsvideos zu drehen oder auch geschäftliche Videos zu machen.
Wenn du grundsätzlich Interesse an einer Dashcam hast, empfehle ich dir, die VANTRUE E360 zu kaufen. Mit dem eingeblendeten Link, den du natürlich auch in der Videobeschreibung findest, bekommst du auf das Bundle mit Heckkamera als mein Zuschauern, 5 % Rabatt.
Wenn du wissen willst warum eine Dashcam Sinn macht und wie sie die Folgen der Unfallflucht in meinem Fall verhindern hätte können, schaue dir das Video an, was ich dir jetzt hier einblende.
Ich hoffe das Video hat dir gefallen. Wenn du Fragen, Anregungen, Kommentare oder Korrekturen hast, hinterlasse sie gerne unter dem Video. Und denke an das Abonnieren meines YouTube-Kanals. Es ist in Sekunden gemacht und kostet nichts.
Ich freue mich, wenn wir uns im nächsten Video sehen.
Bis dann.
Dein Dirk Henningsen
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