Über kaum ein Thema wird so viel geschimpft wie die Preise an den Ultraschnellladestationen für Elektroautos.
Im zweiten Satz wird dann gerne über die unübersichtlichen Preismodelle und die Vielzahl an Bezahlmöglichkeiten hergezogen.
Höchste Zeit dass wir uns anschauen womit in Europa wirklich an der Ladestation bezahlt wird.
USCALE, ein auf die Elektromobilität spezialisiertes Meinungsforschungsinstitut, hat in der Charging Payment Studie 2024 eine repräsentative Umfrage durchgeführt.
Vor allen Dingen bei einer Zahlungsart hat mich der Rückgang von 13 % gegenüber 2023 überrascht. Denn bisher war das die Zahlungsart, für die ich die besten Zukunftsaussichten gesehen habe.
Hallo, ich bin Dirk Henningsen und fahre seit 2017 in ganz Europa und Afrika mit verschiedenen Elektroautos, so dass ich mehrere tausend mal bisher an öffentlichen Ladestationen aber auch im Tesla Supercharger Netzwerk geladen habe.
Aus diesem Grund kenne ich mich sowohl mit Lade-Apps, Plug&Charge, Ladekarten oder mit dem Ad-hoc-Laden via Kreditkarte oder Smartphone aus.
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Wie war nun das Nutzungsverhalten in Bezug auf die verschiedenen Zahlungsmitteln in Europa?
Auf Platz 1 liegt die Ladeapp mit 65 %. Den zweiten Platz belegt Plug&Charge mit 50 % und die Ladekarte sowie die ad-hoc Ladung mit Kreditkarte liegen gleich auf mit 46 % auf Platz 3. Schlusslicht ist das ad-hoc Laden mit dem Smartphone mit 39 %.
Wichtig als Hintergrund ist zu wissen, dass im Frühjahr 2024 die AFIR-Verordnung eingeführt worden ist, die die ad-hoc Methoden fordert, so dass diese im Gegensatz zu den Vorjahren massiv ausgebaut werden mussten.
Zudem war diese Zahlmöglichkeit bisher immer die teuerste Option, das ist seit der Einführung der AFIR-Verordnung nicht mehr der Fall.
In den verschiedenen europäischen Märkten gibt es teilweise erhebliche Unterschiede in der Benutzung der ad-hoc Methoden.
Bei der ad-hoc Zahlung mit Kreditkarte fallen insbesondere Spanien mit 64 % und Italien mit 59 % ins Auge, während in den Niederlanden lediglich 32 % der Zahlungen mit Kreditkarte vorgenommen werden.
Schauen wir uns den deutschen Markt im Detail an:
Die Ladeapp hat 2024 mit +16 % den meisten Zuwachs bekommen und liegt nun auf dem gleichen Wert den Plug&Charge im Vorjahr hatte. Diese Bezahlmöglichkeit hat mit -13 % die größten Einbuße hinnehmen müssen.
Das ist, muss ich ganz ehrlich sagen für mich die größte Überraschung, denn bisher habe ich erwartet, dass Plug & Charge als die komfortabelste Möglichkeit, eine Ladung zu bezahlen, kontinuierlich an Beliebtheit gewinnt.
Kurzer Exkurs: was bedeutet Plug and Charge?
Hiermit wird die Bezahlmöglichkeit bezeichnet, bei der der Fahrer des Elektroautos den Stecker der Ladestation einfach ins Auto stecken kann und über die Authentifizierung des im Auto hinterlegten Ladetarifs die Ladung, ohne extra Freischaltung mit einer Karte oder App startet. Bestes Beispiel hierfür ist Tesla die dieses System im Tesla Supercharger Netzwerk für die eigenen Kunden schon seit Beginn verwenden.
Mögliche Hintergründe für mich sind die häufige Verknüpfung mit nur einem Ladenetzbetreiber, die gerade bei der aktuellen Preisstruktur mit monatlichen Grundgebühren und günstigen Kilowattstundenpreisen dazu führen, dass man zwischen den Anbietern wechselt und dieses nicht im Auto komfortabel einstellen kann.
Anders ausgedrückt: wer auf dem Preis achtet, nimmt lieber die Ladeapp des Anbieters und startet beziehungsweise bezahlt darüber die Ladung.
Auf Platz 3 liegt die Ladekarte mit 44 %. Auch sie hat mit 10 % Zuwachs im letzten Jahr an Bedeutung gewonnen. Neu hinzugekommen sind die ad-hoc Methoden mit Karte und Smartphone die 40 % beziehungsweise 35 % ausmachen.
Fazit:
Für den Erfolg der Elektromobilität ist das einfache und komfortable Bezahlen an der Ladestation ein wichtiger Schlüssel.
Durch die AFIR-Verordnung sind endlich ad-hoc Bezahlmöglichkeiten eingeführt worden, die das Bezahlen an der Ladestation mit der an einer Kartentankstelle vergleichbar machen.
Weil zusätzlich, das ad-hoc Laden teilweise schon günstiger ist als die Benutzung eines Roaminganbieters, gehe ich davon aus, dass sich diese Bezahlungsmöglichkeit in den nächsten Jahren durchsetzen wird.
Ob Plug&Charge noch ein Come-back feiern oder überhaupt den großen Durchbruch bekommen wird, hängt sehr von der Entwicklung der Preisstruktur in den nächsten Jahren ab. Nur wenn sich Bequemlichkeit mit günstigen Preisen kombinieren lässt, werden viele diese Methode nutzen.
Ich hoffe das Video hat dir gefallen. Wenn du Fragen, Anregungen, Kommentare oder Korrekturen hast, hinterlasse sie gerne unter dem Video. Und denke an das Abonnieren meines YouTube-Kanals. Es ist in Sekunden gemacht und kostet nichts.
Ich freue mich, wenn wir uns im nächsten Video sehen.
Bis dann.
Dein Dirk Henningsen
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